Google Analytics ist ein unverzichtbares Tool für Unternehmen, um das Nutzerverhalten auf ihren Websites und Apps zu analysieren. Mit der Einführung von Google Analytics 4 (GA4) hat Google eine neue Version eingeführt, die einige wichtige Änderungen mit sich bringt. Durch die Beendigung der Datenanalyse des Vorgängers Universal Analytics (UA) am 30. Juni wird es spätestens jetzt Zeit, sich mit der neuen Analytics-Version auseinanderzusetzen. Wir unterstützen euch gerne bei der Integration von Google Analytics 4.
In diesem Blogartikel werden die wichtigsten Änderungen durch GA4 beleuchtet und welche Vorteile die Nutzung von Google Analytics 4 mit sich bringen.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
1. Ereigniszentrierter (Eventszentriert) Ansatz:
Im ersten Schritt möchte ich näher auf den ereigniszentrierten (auch eventszentrierten) Ansatz von Google Analytics 4 (GA4) eingehen. Dieser Ansatz stellt einen fundamentalen Unterschied zum seitenzentrierten Modell von Universal Analytics (UA) dar.
Im ereigniszentrierten Ansatz von GA4 stehen Ereignisse im Mittelpunkt der Analyse. Ein Ereignis kann verschiedene Aktionen repräsentieren, wie beispielsweise Seitenaufrufe, Klicks, App-Installationen, Videoansichten oder andere Interaktionen mit einer Website oder App. Durch die Fokussierung auf Ereignisse bietet GA4 eine präzisere Erfassung des Nutzerverhaltens und ermöglicht detailliertere Analysen.
Im Gegensatz dazu konzentriert sich das seitenzentrierte Modell von UA hauptsächlich auf Seitenaufrufe. Es basiert auf der Annahme, dass jeder Seitenaufruf eine separate Sitzung darstellt und dass das Verhalten der Nutzer hauptsächlich auf den besuchten Seiten basiert. Die Analyse erfolgt primär auf der Ebene von Seitenaufrufen und Sitzungen.
Der ereigniszentrierte Ansatz von GA4 bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Durch die Fokussierung auf Ereignisse können Unternehmen detailliertere Einblicke in das Nutzerverhalten erhalten. Sie können spezifische Aktionen und Interaktionen verfolgen, um ein umfassenderes Bild davon zu erhalten, wie Nutzer mit ihrer Website oder App interagieren.
Darüber hinaus ermöglicht der ereigniszentrierte Ansatz eine flexiblere Datenerfassung. Unternehmen können benutzerdefinierte Ereignisse definieren, die speziell auf ihre individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. Dadurch können sie relevantere und aussagekräftigere Daten sammeln, die zur Optimierung ihrer Marketingstrategien beitragen können.
2. Das Cross-Device-Tracking
Das Cross-Device-Tracking ermöglicht es, ein einheitliches Bild vom Verhalten eines einzelnen Nutzers über alle Geräte hinweg zu erhalten. Mit GA4 können Nutzeridentitäten, sogenannte „User IDs“, verwendet werden, um das Verhalten eines Nutzers über verschiedene Geräte hinweg zu verknüpfen. Durch die Verwendung kann ein umfassenderes Verständnis der Customer Journey suggeriert werden.
Dies hat den Vorteil, dass Unternehmen ein genaues Bild erhalten, wie Nutzer von einem Gerät zum anderen wechseln und wie sie mit den Inhalten interagieren. Anstatt das Verhalten nur auf einzelnen Geräten zu isolieren, können Unternehmen nun den gesamten Pfad eines Nutzers nachverfolgen und besser verstehen.
Das verbesserte Cross-Device-Tracking ermöglicht, eine personalisierter Nutzererfahrung zu schaffen. Durch das Verfolgen des Verhaltens auf verschiedenen Geräten können Unternehmen gezieltere Marketingbotschaften ausspielen und personalisierte Inhalte bereitstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Nutzer abgestimmt sind.
Es ermöglicht eine genauere Attributions-Analyse, indem es zeigt, wie Nutzer über verschiedene Geräte auf eine Website gelangen und welche Kanäle zur Conversion beitragen.
Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass das Cross-Device-Tracking auch datenschutzrechtliche Aspekte mit sich bringt. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die geltenden DSGVO-Richtlinien einhalten und die Zustimmung der Nutzer zur Verfolgung ihres Verhaltens auf verschiedenen Geräten einholen.
3. Datenschutzkonformes Tracking
Die steigenden Anforderungen im Bereich Datenschutz, insbesondere seit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), haben zu Konflikten zwischen den Datenschutzrichtlinien und Google Universal Analytics geführt. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat Google GA4 entwickelt, das auf datenschutzkonformes Tracking abzielt.
Ein wesentlicher Unterschied zu Universal Analytics besteht darin, dass GA4 nicht mehr ausschließlich auf Cookies angewiesen ist. Cookies werden häufig von Datenschutzbestimmungen kritisiert, da sie Informationen über das Nutzerverhalten sammeln können, ohne dass die Nutzer dem explizit zugestimmt haben. Mit GA4 hat Google einen innovativen Ansatz gewählt, der weniger auf Cookies angewiesen ist und stattdessen auf die fortschrittliche Machine-Learning-Technologie setzt.
Diese Machine-Learning-Technologie ermöglicht es, fehlende Cookie-Daten zu erkennen und zu ergänzen. Dadurch kann eine lückenlose Verfolgung des Nutzerverhaltens gewährleistet werden, ohne dass auf traditionelle Tracking-Methoden wie Cookies zurückgegriffen wird.
Es ist jedoch wichtig, dass Unternehmen weiterhin die Datenschutzbestimmungen einhalten. Obwohl GA4 datenschutzfreundlicher ist als sein Vorgänger, muss sichergestellt werden, dass die rechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Insbesondere basierend auf die Informationspflichten und die Einholung der Zustimmung der Nutzer.
4. Machine Learning Technologie
Eine bemerkenswerte Funktion, die durch Machine Learning ergänzt wurde, ist die automatische Datenvervollständigung. GA4 erkennt fehlende Daten und ergänzt sie mithilfe von historischen Daten und Verhaltensmustern.
Ein weiterer Vorteil der Machine-Learning-Technologien in GA4 ist die Fähigkeit, zukünftige Conversions zu prognostizieren. Basierend auf den gesammelten Daten und Verhaltensmustern kann das System Vorhersagen darüber treffen, welche Nutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Conversions führen werden.
Ein weiterer Aspekt ist die Zielgruppensegmentierung. Basierend auf den gesammelten Verhaltens- und Interaktionsdaten können Unternehmen ihre Zielgruppen genauer segmentieren und individuellere Marketingmaßnahmen ergreifen. Die Segmentierung ermöglicht es, Nutzer mit ähnlichen Verhaltensweisen oder Interessen zu gruppieren und ihnen maßgeschneiderte Inhalte anzubieten. Dies erhöht die Relevanz der Marketingkommunikation und verbessert die Chancen auf Conversions und Kundenbindung.
Darüber hinaus bietet GA4 eine breite Palette von Analysetools und -optionen. Mit benutzerdefinierten Berichten, Trichteranalysen, Cohortenanalyse und vielem mehr können detaillierte Einblicke in das Nutzerverhalten gewonnen werden.
Fazit: GA4 – detaillierte Analyse zum Nutzerverhalten und gezielte Marketinganalysen
Google Analytics 4 bietet einen ereigniszentrierten Ansatz, der detailliertere Analysen des Nutzerverhaltens ermöglicht. Das verbesserte Cross-Device-Tracking erfasst das Nutzerverhalten über verschiedene Geräte hinweg. Durch die Machine-Learning-Technologien zur Datenvervollständigung, Prognose von Conversions und Zielgruppensegmentierung bringt das Trackingtool eine zukunftsorientierte Lösung und hebt die gesammelten Daten auf ein neues Level.